Montag, 19. August 2013

La Grande Bellezza

 
La Grande Bellezza (gesehen August 2013 - Weisshaus- Regie:
Meine Meinung: "1 = Ein muss"

Das Leben des Jep ist jetzt 65 Jahre alt; vor 40 Jahren hat er seinen ersten und letzten Roman geschrieben und genießt heute das Leben zur Gänze ohne wirklich etwas zu vermissen.
Das ist schon die ganze Geschichte dieses Films, so kurz - so pre/ägnant.
Die Bilder aber welche dieser kurzen Geschichte innewohnen sind so phantasievoll, glorious und so eigen, dass es eine Freude ist, zuzuschauen wie großes Kino entsteht, welches nie langweilt oder Überdruss produziert.

Einmal geht es um 4 Worte, die ich selber derweil auch wieder vergessen habe, weil sie nur in diesem Augenblick eine Rolle spielten und dann auch schon wieder weggespült werden von neuen Metaphern. An Worte muss sich in diesem Film niemand erinnern. Allein der Bilderstrom ist entscheidend. Da hat jemand das Konzept Kino sehr, sehr gut verstanden.

Im Kino werden Emotionen transportiert und Worte dienen nur als Krücken, es sei denn es wird wirklich faktisch, z.B. wenn Jep  seine Freundin wegen ihres Butlers, der Köchin und den 3 Kindermädchen runterputzt.


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Jochen F. Schude

Dienstag, 21. Mai 2013

The great Gatsby (gesehen Mai 2013 - OV - Metropolis - Regie: Baz Luhrmann
Meine Meinung: "3 = Hat was"

Oh dieser Erzähler, aus dem Off oder noch schlimmer der Erzähler als integraler Teil des ganzen Films. Oh my!
F. Scott Fitzgerald Geschichte ist im Original so angelegt, aber für mich hat das gar nicht funktioniert.
Einerseits eine atemberaubende Opulenz an Farben, Orten und Personen und anderseits ein Englisch mit so affigen Phrasen wie "Old Sport" und einer Lovestory, die zu mindestens in meinen Augen nie die Grösse erlangt, die die sie begleitenden Bilder suggerieren wollen.
Aber zurück zum Erzähler; Tobey Maguire schafft es nicht. Mal erzählt er Sachen, die die Bilder schon transportiert haben, mal ergeht er sich in Allgemeinplätzen oder als nicht gleichstarker Sparringpartner Gatsbys um dann wieder als Teil der Handlung dieselbe fortzuschreiben. Das alles erscheint ziemlich aufgesetzt und macht die verworrene Lovestory nicht interessanter.
In dieser zerissenen Lage kommen dann die Showeinlagen wie Hammerschläge daher, die keinen Nagel treffen und sich im Laufe der 2,5 Stunden als immer leerer kaprizieren. Warum müssen alle in der Bedrücktheit von sommerlicher Hitze, die kühlenden Gestande Long Islands verlassen und sich in einem stickigen Hotelzimmer des NY Plazas mit zertrümmerten Eis abkühlen und gleichzeitig theatralisch aufregen. Klar, dramaturgisch wird die Hin- und Rückfahrt gebraucht, aber das wars auch schon.
Anyway, ich schau mir jetzt mal die 1974ziger Version auf Blue-ray an, mal sehen wie die Geschichte, sich dann ohne 3D und aktuelle Superstars geriert.


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Jochen F. Schude

Freitag, 17. Mai 2013

Star Trek Into Darkness (gesehen Mai 2013 im Metrolpolis - OV - Regie: J. J. Abrahams
Meine Meinung: "3 = Hat was"

Ja, ja, der verflixte zweite Teil einer Reihe!  





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Jochen F. Schude

Montag, 4. Februar 2013


Homeland (gesehen Jan.-Feb. 2013 im Netz - OV - Regie: Michael Cuesta, Guy Ferland, Daniel Attias, Clark Johnson und Jeffrey Nachmanoff
Meine Meinung: "1 = Ein Muss"

Gretas Erkältung wollte nicht schwinden und so hatte ich einige  Nachtschichten vor mir um meiner Tochter beim gesunden beizustehen. Also suchte ich am ersten  Abend nach englischsprachiger Ablenkung im Netz; ward fündig und dachte mir: "Mal sehen was dran ist am Homeland-Hype (Die Crew von 24 sei involviert; die Schauspieler wären umwerfend; der Plot um keine Volte verlegen und das gängige Cliche von Guten/Böse - Weiss/Schwarz sei mit einem aufregenden Grau ersetzt worden)".
Was soll ich sagen; es ist/war der Wahnsinn. Die erste Folge zeigt so viele Ambivalenzen und durchgeknallte Situationen, dass die normale Seherwartung eins und andere Mal in die Irre gelenkt wird und das Verlangen nach dem "Wie geht das jetzt weiter?" immer grösser wird.
Nebenbei wird der gesamte Kampf (USA und alle Verbündeten) gegen den Terror und der Terror der Gegenseite in all seiner Menschenverachtung und Unglaubwürdigkeit karikiert und so auf den Punkt gebracht.
Es ist nur logisch das in dieser Katatonie nur ein Borderliner die wahren Momente erkennt oder zumindest erahnt was wirklich abgeht und so den Apparat eins und andere mal wieder auf die richtige Spur bringen kann.
Diese Rolle der Carri Mathison (gespielt von Claire Danes - sie war mal Julia an der Seite von Leornado De Caprio) hat das Fernsehen so noch nicht gezeigt. Wenn dieses Gesicht heult, sich freut oder unsicher ist, bricht ein Orkan an Gefühlen durch die Matschscheibe. Der Gegenpart Nicolas Brody (Damian Lewis ) steht dem in nichts nach und vermittelt mehr als intensiv die Zerrissenheit eines aus 8 Jahren Gefangenschaft entkommen Soldaten.
Die beiden Hauptcharaktäre werden aber erst so richtig zum leuchten gebracht durch einen Haufen an Nebenrollen, die alle für sich eine weitere Kritik wert wären.  Wenn die Hauptbesetzung also Helden sind, dann frage ich mich was eigentlich Verlierer sind bzw. wie die wohl aussehen!
Die Dialoge (die Aktionszenen des NICHT SAT1, RTL oder Pro7 Guckers) sind teilweise so vielschichtig angelegt, dass das überhören einer Nuance einen aus der Kurve fliegen lässt.
Wenn es dann aber Aktion gibt, geht es auch richtig zur Sache bzw. sie potenziert die zuvor aufgebaute Spannung ins fast Unerträgliche und lässt einem die Nerven klingeln.
Die Frage: "Ist er/Brody jetzt ein gehirngewaschener Attentäter - "The Manchurian Candidate" lässt grüssen" gilt es zu beantworten und das wird in 24 Folgen bravourös orchestriert. 





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Jochen F. Schude

Sonntag, 20. Januar 2013

Django unchained


Django unchained (gesehen Januar 2013 in der Astor Filmlounge) - Regie: Quentin Tarantino
Meine Meinung: "1 = Ein Muss"

Eine Melange von gewaltigen Bildern, gespannt über den Rahmen der Sklaverei produziert einen Western, der zwischen politischem Statement, Film-Buff Rätseleien, Genre-Fingerübungen und ultra Gewaltätigkeiten oszilliert.
Eine der schönsten Szene zeigt einen Versuch des sich gerade heranbildenden Ku Klux Klans mit schlecht sitzenden respektive geschneiderten Masken, der raubt und tötet und dies als politisches Statement zu verkaufen versucht.
Der weisse Mann kommt schlecht weg in dieser Geschichte, definiert er seine Überlegenheit doch  nur durch Gewalt und Disrespekt.
Von allen männlichen Rollen, sind vielleicht 5% mit Grips im Kopf ausgestattet. Der Bodensatz der amerikanischen Nation ist ein Haufen halbdebiler, ungebildeter und dreckiger Kreaturen! Das ist ein politisches Statement.
Ich hätte den Film20 Minuten kürzer gemacht und nachdem einmal die blutspritzende Gewalt durchdekliniert war, es bei diesem einen Mal belassen.
Schliesslich hat jeder einer wunderbaren und skurilen Geschichtsstunde beigewohnt und wurde dabei glänzend unterhalten. Bravo.

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Jochen F. Schude

Sonntag, 6. Januar 2013

7 Psychos


7 Psychos (gesehen Dezember 2012 im Off-Broadway OVmU) - Regie: Martin McDonagh
Meine Meinung: "3 = Hat was"

Ein Drehbuchschreiber steckt im Berufsdilemma einer sich nicht entwickeln wollenden Geschichte. Er kommt nicht weiter und sucht in seinem Umfeld (arbeitslose Schauspieler, Hundeentführer und deren Klientel) nach Inspiration. Irgendwann wird eine Zeitungsanzeige aufgesetzt und jetzt kann in der L.A. eigenen Idiotensammlung nach Geschichten gesucht werden.
Es gibt viele Tote. Manche dramaturgisch wertvoll manche total überflüssig. Es gibt wundervolle Auftritte, insbesondere die von Christopher Walken und Tom Waits aber auch arg Belangloses.
Manchmal hätte ich mir gewünscht, der Regisseur hätte mehr auf die Fähigkeiten seines Publikums und den Spielwitz seiner Protagonisten vertraut als jede Idee zu bebildern anstatt sie im Dialog oder auch als Monolog sich kaprizieren zu lassen.
Zum Schluss bleibt wenig. Die Unterhaltung war okay, die Ausnahmen reissen die ganze Chose nicht raus und wenn mich jemand fragen würde, was für eine Szene mir besonders in der Erinnerung geblieben ist, dann wäre es schwer eine zu zitieren. Hrmmmmmmmmmmmmmm.

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Jochen F. Schude