Montag, 4. Februar 2013


Homeland (gesehen Jan.-Feb. 2013 im Netz - OV - Regie: Michael Cuesta, Guy Ferland, Daniel Attias, Clark Johnson und Jeffrey Nachmanoff
Meine Meinung: "1 = Ein Muss"

Gretas Erkältung wollte nicht schwinden und so hatte ich einige  Nachtschichten vor mir um meiner Tochter beim gesunden beizustehen. Also suchte ich am ersten  Abend nach englischsprachiger Ablenkung im Netz; ward fündig und dachte mir: "Mal sehen was dran ist am Homeland-Hype (Die Crew von 24 sei involviert; die Schauspieler wären umwerfend; der Plot um keine Volte verlegen und das gängige Cliche von Guten/Böse - Weiss/Schwarz sei mit einem aufregenden Grau ersetzt worden)".
Was soll ich sagen; es ist/war der Wahnsinn. Die erste Folge zeigt so viele Ambivalenzen und durchgeknallte Situationen, dass die normale Seherwartung eins und andere Mal in die Irre gelenkt wird und das Verlangen nach dem "Wie geht das jetzt weiter?" immer grösser wird.
Nebenbei wird der gesamte Kampf (USA und alle Verbündeten) gegen den Terror und der Terror der Gegenseite in all seiner Menschenverachtung und Unglaubwürdigkeit karikiert und so auf den Punkt gebracht.
Es ist nur logisch das in dieser Katatonie nur ein Borderliner die wahren Momente erkennt oder zumindest erahnt was wirklich abgeht und so den Apparat eins und andere mal wieder auf die richtige Spur bringen kann.
Diese Rolle der Carri Mathison (gespielt von Claire Danes - sie war mal Julia an der Seite von Leornado De Caprio) hat das Fernsehen so noch nicht gezeigt. Wenn dieses Gesicht heult, sich freut oder unsicher ist, bricht ein Orkan an Gefühlen durch die Matschscheibe. Der Gegenpart Nicolas Brody (Damian Lewis ) steht dem in nichts nach und vermittelt mehr als intensiv die Zerrissenheit eines aus 8 Jahren Gefangenschaft entkommen Soldaten.
Die beiden Hauptcharaktäre werden aber erst so richtig zum leuchten gebracht durch einen Haufen an Nebenrollen, die alle für sich eine weitere Kritik wert wären.  Wenn die Hauptbesetzung also Helden sind, dann frage ich mich was eigentlich Verlierer sind bzw. wie die wohl aussehen!
Die Dialoge (die Aktionszenen des NICHT SAT1, RTL oder Pro7 Guckers) sind teilweise so vielschichtig angelegt, dass das überhören einer Nuance einen aus der Kurve fliegen lässt.
Wenn es dann aber Aktion gibt, geht es auch richtig zur Sache bzw. sie potenziert die zuvor aufgebaute Spannung ins fast Unerträgliche und lässt einem die Nerven klingeln.
Die Frage: "Ist er/Brody jetzt ein gehirngewaschener Attentäter - "The Manchurian Candidate" lässt grüssen" gilt es zu beantworten und das wird in 24 Folgen bravourös orchestriert. 





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Jochen F. Schude