Donnerstag, 18. Dezember 2008
Kritik über "Quantum of Solace"
Quantum of Solace (gesehen im Dezember 2008) - Marc Forster
Meine Meinung: "2 = Cool"
Jahh. Geschafft, trotz kranker Kinder. Gut, gut, ich hör jetzt auch auf mit diesen privates-Leben-Querverweisen.
Also, Jakob Versprechens neueste Episode hat mich äusserst gut unterhalten. Diesmal war Bond wieder anders, bzw. die Umbauarbeiten die in "Casino Royal" begannen, werden hier konsequent und Zielführend weitergedrebucht. Ja, ja, ich weiss; wo ist der Bond-Style, ist die Frage die oft gestellt wird. Ich würde sagen, er ändert sich und zwar zum Interessanten hin. Die Story hat nichts mehr mit dem simplen schwarz-weiss Gehabe einer Welt zum Ende des letzten Jahrtausends zu tun. Wie auch im letzten Teil der Saga, blutet unser Held, ist er emotional vielschichtiger und es ist ihm anzusehen, wenn sechs Mann gleichzeitig versuchen ihm mit allem was zum schiessen verfügbar ist, einen neuen Scheitel zu ziehen.
Das bei derartiger Beanspruchung, auch der Wille zum Bonmot etwas leidet tut der Sache überhaupt keinen Abbruch. Jetzt muss nur noch die Kurve zu einem eigenen wieder unverwechselbareren jakobeigenem Stil gefunden werden, damit diese Vergleiche mit Jason Bourne, Ethan Hunt und den anderen Jungs im Viertel, ein für alle Mal ein Ende haben.
Was mir am besten gefiel, ist der Versuch aus der reinen Aktion ein bisschen auszusteigen und mehr mit Metaphern zu arbeiten bzw. mehr als nur die eine Geschichte zu erzählen. Das 16-20 jährige Zielpublikum wird solche Volten nicht goutieren wollen oder können, aber für mich alten Sack macht es das umso vergnüglicher.
Soll heissen; eine Vorstandssitzung während einer "Don Carlos" Aufführung im Zuschauerraum stattfinden zu lassen, ist szenisch sehr schön anzuschauen und gibt der aktuell ablaufenden Intrige einen wunderbaren historischen Flair. Gier und Macht waren schon immer die Motivatoren für Jakobs Gegenspieler, der in diesem Fall ganz wunderbar zwischen, linkisch, absoluter Menschenverachtung und managerhaftem Powerplay oszilliert.
Wenn also im nächsten Teil, es mal wieder zur Sache geht, wären mir ein paar wilde und hektische Filmschnitte weniger, lieb; ein paar knochenzerschmetternde Stürze weniger plausibler; eine Prise mehr von in Dr. No gezeigter Ruchlosigkeit, ein Plesier und ein Hauch von bond-girliger Attraktion genehm.
Jochens Websit/d/e
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