Donnerstag, 18. Dezember 2008
Kritik über "Quantum of Solace"
Quantum of Solace (gesehen im Dezember 2008) - Marc Forster
Meine Meinung: "2 = Cool"
Jahh. Geschafft, trotz kranker Kinder. Gut, gut, ich hör jetzt auch auf mit diesen privates-Leben-Querverweisen.
Also, Jakob Versprechens neueste Episode hat mich äusserst gut unterhalten. Diesmal war Bond wieder anders, bzw. die Umbauarbeiten die in "Casino Royal" begannen, werden hier konsequent und Zielführend weitergedrebucht. Ja, ja, ich weiss; wo ist der Bond-Style, ist die Frage die oft gestellt wird. Ich würde sagen, er ändert sich und zwar zum Interessanten hin. Die Story hat nichts mehr mit dem simplen schwarz-weiss Gehabe einer Welt zum Ende des letzten Jahrtausends zu tun. Wie auch im letzten Teil der Saga, blutet unser Held, ist er emotional vielschichtiger und es ist ihm anzusehen, wenn sechs Mann gleichzeitig versuchen ihm mit allem was zum schiessen verfügbar ist, einen neuen Scheitel zu ziehen.
Das bei derartiger Beanspruchung, auch der Wille zum Bonmot etwas leidet tut der Sache überhaupt keinen Abbruch. Jetzt muss nur noch die Kurve zu einem eigenen wieder unverwechselbareren jakobeigenem Stil gefunden werden, damit diese Vergleiche mit Jason Bourne, Ethan Hunt und den anderen Jungs im Viertel, ein für alle Mal ein Ende haben.
Was mir am besten gefiel, ist der Versuch aus der reinen Aktion ein bisschen auszusteigen und mehr mit Metaphern zu arbeiten bzw. mehr als nur die eine Geschichte zu erzählen. Das 16-20 jährige Zielpublikum wird solche Volten nicht goutieren wollen oder können, aber für mich alten Sack macht es das umso vergnüglicher.
Soll heissen; eine Vorstandssitzung während einer "Don Carlos" Aufführung im Zuschauerraum stattfinden zu lassen, ist szenisch sehr schön anzuschauen und gibt der aktuell ablaufenden Intrige einen wunderbaren historischen Flair. Gier und Macht waren schon immer die Motivatoren für Jakobs Gegenspieler, der in diesem Fall ganz wunderbar zwischen, linkisch, absoluter Menschenverachtung und managerhaftem Powerplay oszilliert.
Wenn also im nächsten Teil, es mal wieder zur Sache geht, wären mir ein paar wilde und hektische Filmschnitte weniger, lieb; ein paar knochenzerschmetternde Stürze weniger plausibler; eine Prise mehr von in Dr. No gezeigter Ruchlosigkeit, ein Plesier und ein Hauch von bond-girliger Attraktion genehm.
Jochens Websit/d/e
Montag, 15. Dezember 2008
Kritik über "Walz with Bashir"
Walz with Bashir (gesehen im Dezember 2008) - Ari Folman
Meine Meinung: "1 = Ein Muss"
Zuerst eine Randnotiz. Was bin ich froh den Film überhaupt gesehen zu haben. Seit 4 Wochen wechseln sich meine 3 Töchter mit Krankheiten, Ticks und andrem ab und verhinderten einen Kinobesuch. Aber ich habe es geschafft und wahrlich ich wurde reich belohnt!
1982 marschierte Israel in den Libanon ein und besetzte Beirut, wobei es zu den Massakern von Sabra und Shatila kam, bei denen die christliche Phalange den Tod Ihres Führers Bashir auf das brutalste rächte und hunderte wenn nicht tausende Palästinenser tötete. So ein Filmtthema ist eigentlich ein No-NO insbesondere wenn der Filmemacher auch noch selber Israeli ist.
Das es dennoch gelungen ist, scheint ein Wunder ist aber der Art der Umsetzung zu danken. Aus Zeitgeschichte wurde ein riesiger Comic und in dieser nicht der Realität verpflichteten Form lässt sich der ganze Wahn der Wirklichkeit formidabel nacherzählen.
Auch die Reduktion der geschichlichen Monströsität auf private Erlebnisse und Reflektionen ermöglicht einen Zugang zur jüngeren Geschichte des Nah-Ost-Konflikts in nie vermuteter Intensität.
Jeder Krieg wird meist von Teenagern geführt bzw. gekämpft. Mit dem Rüstzeug von 18 oder 19 Jahren hat niemand die Chance sich diesem Wahnsinn zu stellen ohne dabei verrückt zu werden oder sich den Chimären seines eigenen Gedächtnisses hinzugeben, welches gnädig entweder alles ausblendet oder so verziert, dass jeder mit den verbliebenen Bruchstücken seiner Erinnerungen leben kann.
Eine ganze Generation von jungen israelischen Männern hat so die letzten 25 Jahre verbracht bis der Alpdruck eines Protagonisten zu gross wird und er sich hilfesuchend an seine Exkameraden wendet.
Sein persönliches Problem keine Erinnerung zu haben kann gelöst werden und es klingt hoffnungsvoll auch unter solchen Umständen ein erfülltes Leben zu begehen, aber die getöteten Palästinensern bleiben tot und werden diese Chance nie bekommen.
Jochens Websit/d/e
Donnerstag, 13. November 2008
Kritik über "Gomorra"
Gomorra (gesehen im November 2008) - Matteo Garrone
Meine Meinung: "1 = Ein Muss"
Schnell schleicht sich das Gefühl, einen sehr, sehr guten Dokumentarfilm zu sehen ein. 5 Charaktere bzw. deren Umfeld leben ihr Leben in einem Irrsinn auf Erden. Was immer sich Ridley Scott in Blade Runner hat ausdenken müssen, wird von dieser italienisch/neapolitansichen Realität anno 2008 in die Tasche gesteckt.
Familienclans, die an einem Tag mehr Geld mit Drogen umsetzen, als manche Kleinstadt in ihrem jährlichen Budget hat, bekriegen sich, die Polizei und was immer sich ihnen in den Weg stellt, mit menschenverachtenden Konsequenz.
Geschäft ist Geschäft, ob nun Drogen verkauft, Giftmüll entsorgt oder Prêt-à-porter gefälscht wird. Einzig das eventuell tödliche Ende dieser Unternehmungen unterscheidet sie von einem normalen Wirtschaftsumfeld. Martin Scorsese hat es vorgemacht, aber seine spielfilmhaften Nachempfindungen verblassen gegen dieses nicht enden wollende Jammertal von Erwartungen, Schocks, menschlichem Verfehlen, jugendlicher Unbedarftheit, Verrat, Pflichterfüllung, gehirnamputierter Dämlichkeit, Machismo und eiskalt sichergestelltem Darwinismus.
Hut ab, dieses dem Film zu Grunde liegende Buch zu recherchieren war schon eine Meisterleistung für sich und bedroht den Schriftsteller / Journalisten Roberto Saviano immer noch mit dem Tod. Sich aber dann noch an den eigentlichen Ort zu begeben und dieser Hölle Bilder zu geben, die in surreal erscheinenden (auf der oberen Ebene dieses architektonischen Albtraums, windet sich eine Hochzeitsgesellschaft ihre Weg durch Reisregen und Sonnenschein und in der Ebene darunter jagen sich die Dealer lauthals brüllend gegenseitig den Stoff ab) Tableaus daher kommen, nötig einem mehr als Respekt ab.
Ich weiss nicht ob ich noch Buffala Mozzarella in der Zukunft essen werde, denn wenn nur die Hälfte dieser Geschichte wahr ist, dann sind 2/3 Drittel aller südlich Neapels liegenden Äcker, die wilde Müllkippe Europas für alles was in Seveso nicht richtig verbrannte oder in heutigen Produktionsprozessen schliesslich übrig bleibt.
Jochens Websit/d/e
Dienstag, 21. Oktober 2008
Kritik über "Hellboy II - The golden army"
Hellboy II - The golden army (gesehen im Oktober 2008) - Guillermo del Toro
Meine Meinung: "2 = Cool"
Einige der Trailer, die ich vorab im Internet oder Kino sah, liessen mich zweifeln ob es eine gute Idee wäre in diesen Teil 2 von Hellboy zu gehen. Krachend und deadpanmässig waren diese 30 Sekunden Appetithappen aufgebaut und somit eigentlich irreführend. Natürlich donnert und blitzt es an allen Ecken und Enden aber das wunderliche dieser Inszenierung ist der Wille und die Fähigkeit den Protagonisten Charakter zu gewähren. Freaks die sie nun mal alle sind, haben sie gewaltig normal menschliche Probleme.
Jochens Websit/d/e
Samstag, 18. Oktober 2008
Kritik über "Burn after reading"
Burn after reading (gesehen im Oktober 2008) - Ethan Coen, Joel Coen
Meine Meinung: "2 = Cool"
Mei; um es kurz zu machen; "Fargo" gefiel mir besser, weil es neben hervorragenden Schauspielerleistungen auch einen coolen, den Zuschauer fesselenden Plot gab. Ersteres gibt es in "Burn after reading" zu Hauf, eine besser als die nächste, alleine Tilda Swinton ist brutal unschlagbar oder dieser infantil nicht zu bändingende Trieb von Frances McDormand ist wunderbar bzw. was für Affen John Malkovich und Brad Pitt aus sich machen ist schwer zu toppen. Aber bei zweiterem gibts dann eigentlich nicht viel, ausser einer Menge Agentenfilmversatzstücke, die aber schliesslich in Nichtigkeiten enden. Somit überrascht es kaum, das eine der besten Szenen mit 2 nicht so bekannten Schauspielern abläuft, in der ein CIA Sektionsleiter, seinem Chef referiert was so alles passiert ist. Wobei die beiden ungläubig aber nicht unverzagt - es ist ja nun mal ihr Job sich mit Wahnsinn aller Colouer auseinanderzusetzen - die ganze Sache als "Clusterfuck" einordnen und nachdem alles geregelt ist, die Akte schliessen und zum nächsten Tagespunkt übergehen und die nicht unerhebliche Menge an Toten und zerstörten Schicksalen - sprich das Leben - einfach weitergehen lassen.
Jochens Websit/d/e
Sonntag, 7. September 2008
Kritik über "Wanted"
Wanted (gesehen im September 2008) - Timur Bekmambetov
Meine Meinung: "3 = Hat was"
Ja mei; eine oder zwei coole (also wirklich coole) Aktionszenen machen noch keinen Sommer. Leider. Solange unser Protagonist noch zweifelt, sich wie ein normaler Mensch verhält, Schiss hat und sich seiner selbst dabei nicht wirklich schämt, hat das ganze noch Charme und Witz. Wenn er aber dann einer der "Choosen One's" wird, geht dem Film mit jeder neuen Brutalität die es braucht um ihm sein neues Selbstverständnis einzubleuen, die Zuneigung des Zuschauers flöten.
Aber wie schon gesagt; der Aktionenszenen solange sie nicht wiederderholt werden haben es wirklich in sich.
Jochens Websit/d/e
Montag, 25. August 2008
Kritik über "The Dark Knight"
The Dark Knight (gesehen im August 2008) - Christopher Nolan
Meine Meinung: "1 = Ein muss"
Uff;
Jochens Websit/d/e
Freitag, 22. August 2008
Kritik über "Star Wars: The Clone Wars"
Star Wars: The Clone Wars (gesehen im August 2008) - Dave Filoni
Meine Meinung: "4 = Geht so"
Überflüssig wie ein Kropf, ist die impulsive Beschreibung dieses Films. Mit ein wenig Nachdenken kommen aber auch noch andere Assoziationen. In dieser Animations-Adaption haben die Macher es zumindest geschafft sich ein wenig vom stocksteifen Ton der Schauspieler-Adaption zu lösen. Es wird geblödelt, gefrozelt das es zumindest die Clone-Roboter darüber ein ums andere Mal in Stücke reisst. Das sich auch in dieser Fassung ein Hauch von Dostojewski nicht vertreiben lässt, liegt allerdings mal wieder an einer unglaublichen Anhäufung von Glaxieen, Planeten und Stammesnamen, die eigentlich mehr verwirren, als das Gesehene erklären. Schliesslich ist alles ein wüstes Geballere und Schwertgekämpfe, ziemlich kurzweilig aber wie gesagt auch nicht wirklich unüberflüssig.
Jochens Websit/d/e
Sonntag, 10. August 2008
Kritik über "Mongol"
Mongol (gesehen im August 2008) - Sergei Bodrov
Meine Meinung: "2 = Cool"
Wow. Dschingis Khan mal aus einer anderen Sicht und auch gleich umso gewaltiger. Das grosse Herrscher etwas haben müssen, was sie vom Rest abhebt, ist klar. Was es dann aber ist und wie dieser Charakter geformt wurde, erzählt dieses bildgewaltige Epos (Teil II und III werden noch folgen) über Temüdschin; sehr faszinierend.
Jochens Websit/d/e
Montag, 21. Juli 2008
Kritik über "Hancock"
Hancock (gesehen im Juni 2008) - Peter Berg
Meine Meinung: "1 = Ein muss"
In einer Szene zeigt Hancocks neuer Freund, der zuvor von ihm in spektakulärer aber sehr zerstörerischer Art gerettet wurde und seines Zeichens Imageberater ist, eine Serie von Comicbüchern, die Superhelden in verschiedensten Kostümen darstellen und fragt ihn; "Was ihm zu diesen Bildern einfällt"? "Schwul" sagt Hancock zum Ersten, "noch schwuler" zum Zweiten und "norwegisch schwul" zum Letzten. Auf diese erfrischend krude Weise geht der gesamte Film mit dem normalerweise sehr vorhersehbaren Thema der Superhelden um. Unsere Fähigkeiten bzw. Privilegien sind immer mit einer Verantwortung für uns selbst oder andere verknüpft! So ist eben das Leben, egal ob mit oder ohne Superkräfte. Das Hancock trinkt, ungewaschen im Penner-Stil seinen Job nachgeht, sehr reizbar ist und bei seinen Rettungsaktionen mehr Unmut und Blechschäden als Begeisterung erzeugt, ist das Tableau auf dem in sehr unterhaltsamer, emotional engagierender und alle Aktionfilmaspekte bediendende Weise die Einbahnstrasse Superheld/Aktionfilm/einfälltige Geschichte erfolgreich umschifft wird. Bravo.
Jochens Websit/d/e
Donnerstag, 17. Juli 2008
Kritik über "Youth without Youth"
Youth without Youth (gesehen im Juni 2008) - Francis Ford Coppola
Meine Meinung: "4 = Geht so"
Kann irgendjemand sagen, wann Francis Ford Coppola seinen letzten Film gedreht hat. Nein; muss ich googln gehen; vor 10 Jahren glaube ich; und das ist des Pudels Kern. Diese wirklich faszinierende Geschichte von Naturphänomenen, Seelenwanderung, Paralleluniversen, der "Doppelgänger Mythologie" und schliesslich einer epischen Lovestory wird so unsophisticated aber gleichzeitig in atemberaubenden schönen Bildern gezeigt, dass wenn Coppola heute nicht das Recht auf den "Final Cut" hätte, meine Hoffnung auf seinem "Directors Cut" liegen würde, der uns die wirkliche Vision dieses Filmes zeigen würde. Leider hat er aber heute schon den "Final Cut" und so zerstiebt diese Hoffnung wie die Orientierung des Kinobesuchers während er den Film schaut. Nach gut 100 Minuten könnte eigentlich nach jeder Schwarzblende Schluss sein, aber nur Coppola weiss warum es nochmal weitergehen muss. Puh, das tut weh! Nichtsdestotrotz hat der Film seine Momente.
Jochens Websit/d/e
Samstag, 21. Juni 2008
Kritik über "Ironman"
Ironman (gesehen im Mai 2008) - Jon Favreau
Meine Meinung: "1 = Ein muss"
Ta.tada.ta; wunderbar! Wenn die Hauptfigur sich nicht so fürchterlich ernst nehmen muss, im Laufe der Geschichte mindestens eine Metamorphose durchmacht und dabei Mensch bleibt, dann funktionieren Superheldenfilme spitzenmässig. Eine anderes so gelunges Werk ist "Hellboy". Wenn dann, in diesem Sinne auch noch alle Figuren mit "richtigen" Schauspielern/innen (Robert Downey Jr., Terrence Howard, Jeff Bridges und Gwyneth Paltrow) besetzt sind, die sich regelrecht austoben oder endlich mal Sachen machen dürfen, die ihnen so normalerweise nicht zugestanden werden, dann bekommt der Kinogänger Popcornkino auf höchstem Niveau geliefert; aufregend, lustig, unterhaltsam und cool!
Jochens Websit/d/e
Mittwoch, 9. April 2008
Kritik über "The Wire"
The Wire (gesehen im März - April 2008) - David Simon
Meine Meinung: "1 = Ein muss"
Wunderbar. Lebendige, normale und nachvollziehbare Charaktäre und das gleich im Dutzend; in einem Lindwurm an Geschichte, die, weil erstere besonders liebevoll ausformuliert werden, eine unglaubliche Spannung aufbaut und es auch versteht diese zu halten. Das Beste aber ist diese kompromisslose Sicht auf die Dinge. Alles ist grau, alle sind irgendwie getrieben und haben ihr eigenes Schicksal nur für wenige Augenblicke wirklich in der Hand. Dabei Mensch zu bleiben und den Glauben nicht zu verlieren ist grosses Kino; sehr grosses Kino. Die folgende Szene versinnbildlicht aufs beste wie sich "The Wire" von "CSI" oder "24" wohltuend abhebt.
Jochens Websit/d/e
Donnerstag, 3. April 2008
Dienstag, 1. April 2008
Kritik über "Into the wild"
Into the wild (gesehen im März 2008) - Sean Penn
Meine Meinung: "3 = Hat was"
Hmmmmm.
Jochens Websit/d/e
Kritik über "Michael Clayton"
Michael Clayton (gesehen im April 2008) - Tony Gilroy
Meine Meinung: "1 = Ein muss"
Cool!
Jochens Websit/d/e
Sonntag, 30. März 2008
Kritik über "Im Tal von Elah"
Im Tal von Elah (gesehen im März 2008) - Paul Haggis
Meine Meinung: "1 = Ein muss"
Au backe, was für ein wunderbarer Film. Keine Äkschen, beeindruckende Schauspieler bis in die unauffälligsten Rollen hinein und eine Geschichte die privat und trivial erscheint und mit jeder Wendung spannender, mysteriöser und gesellschaftlich verstörender wird. All das eingebettet in die Schicksale die der aktuelle Irakkrieg zu tausenden produziert und einer gleichzeitigen Beschreibung des heutigen Amerika weit weg von New York, Chicago oder San Francisco. Also wenn das der momentane Rest des "American Dreams" ist, dann muss ganz schnell was passieren. Das Land steht im figurativem Sinne Kopf und hilflos einer Soldateska gegenüber, die für die von Ihren Führern ausgehöhlten Ideale Ihrer eigenen Seele beraubt, wild um sich schlagend alles mit in den Tod reisst was uns eigentlich lieb und teuer ist.
Als ich noch nicht zwanzig, vor einem Ausschuss mein bisschen mannsgewordenes ich vor der Bundeswehr zu bewahren versuchte, zitierte ich damals Filme die für mich das Dilemma des Soldatseins verdeutlichten, allen voran "The Hill" (Sidney Lumet) bzw. "Deer Hunter" (Michael Cimino)! Heute würde ich im gleichen Atemzug "Im Tal von Elah" mit benennen, gerade weil dieser Film es fertig bringt die Greul in so leisen und unprätentiösen Bildern spürbar werden zu lassen. Bravo.
Jochens Websit/d/e
Donnerstag, 21. Februar 2008
Kritik über "The Other Boleyn Girl"
The Other Boleyn Girl (gesehen im Februar 2008) - Justin Chadwick
Meine Meinung: "5 = Nö"
Opulente Kostüme, neuenglische Settings, und Hauptdarstellerinnen (Scarlett Johansson und Natalie Portman die für sich schon einen eigenen Film tragen könnten) aber leider ein Film in dem ab dem zweiten Drittel, der Dialog sich benimmt wie in einem deutschen Autorenfilm, als das derselbe in Worten beschreibt, was gleich oder später in Bildern zu sehen sein wird. Au backe.
Jochens Websit/d/e
Kritik über "There will be blood"
There will be blood (gesehen im Februar 2008) - Paul Thomas Anderson
Meine Meinung: "1 = Ein Muss"
Wann und warum gehen wir ins Kino? Manchmal in Situationen in denen, wir uns von der uns umgebenden und beinflussenden Konstellation abkapseln wollen und für eine limitierte Zeitspanne in einer anderen Realität versinken möchten. Kino ist deshalb so erfolgreich, oder Kinobilder transportierende Medien, weil dies manchmal fast perfekt gelingt.
"There will be blood", ist so eine seltene Chance sich von der normalen Welt zu lösen und im Kaleidoskop eines anderen Raumes aufzugehen. Gefangen werden wir von Bildern, Geräuschen, Manieriertheiten und einer Person, die ganz allein im nirgendwo, in einer anderen Zeit sich in die Erde gräbt und nach etwas sucht. Was genau ist nur zu vermuten, das warum steht ausser Frage, denn diese Suche sprich dieser Kampf wird markerschütternd geführt werden, ohne Rücksicht auf Verluste oder die eigene Seele.
Jochens Websit/d/e
Sonntag, 13. Januar 2008
Kritik über "American Gangster"
American Gangster (gesehen im Januar 2008) - Ridley Scott
Meine Meinung: "2 = Cool"
Warum macht Ridley Scott so einen Film? Eigentlich eine kleine lineare Geschichte, keine besondere Action, keine CGI Effekte, einfach nur eine normale Gangster Geschichte. Eben der Aspekt nur eine Geschichte zu erzählen, die für sich genommen schon ein ziemlicher Knaller ist, macht den Charme dieses Films aus. Da werden Protagonisten aufgebaut mit all ihrer Vielschichtig- und Widersprüchlichkeiten, da wird Suspense bzw. Spannung erzeugt nicht ihrer selbst willen sondern um die Geschichte und ihre Personen einen Schritt weiter zu bringen. Wenn die Bösen so cool und erfolgreich sind, was bleibt da noch für die Seite der Guten? Wenn bei allem ein Geschmack von Ambivalenz zurück bleibt, weil die Bewunderung für einen smarten Umgang mit dem eigenen Schicksal weit mehr Symphatie erzeugt als die Befolgung der von der Gesellschaft auferlegten Regeln und wenn dabei auch noch die Guten als die eigentlich wirklich Bösen rüberkommen, weil sie nicht die Chuzpe haben, offen und ehrlich zu Ihrer Unehrlichkeit zu stehen, dann verfliegen 2 Stunden wie im Nu und das Wissen zumindest mal wieder einen "Guten Film" gesehen zu haben, macht den Kinogänger froh.
Jochens Websit/d/e
Dienstag, 1. Januar 2008
Kritik über "Ratatouille"
Ratatouille (gesehen im Oktober 2007) - Brad Bird - Jan Pinkava
Meine Meinung: "2 = Cool"
Wenn Ratten kochen, bleibt es nicht bei einfachen Gerichten. Träume verwirklichen auch wenn sie total absurd sind; sich von der Familie lösen; kochen als Transzendenz; das Gericht als der absolute emotionale Kick und das alles in einem Zeichentrickfilm. Hut ab. Beim Vorfilm habe ich mich schier weggelacht, aber das will nichts heissen, meine Frau sass nur Kopfschüttelnd neben mir.
Jochens Websit/d/e
Kritik über "Persepolis"
Persepolis (gesehen im Dezember 2007) - Vincent Paronnaud Marjane Satrapi
Meine Meinung: "2 = Cool"
Wie war das damals nachdem der Schah in Persien abgedankt hatte; sich krebskrank in den USA in den Tod operieren liess und die Mullahs das Land in den nächsten aber diesmal religiösen Wahn trieben? Aus der Sicht von Marjane als kleinem Mädchen bis hin zur reifen Frau, reiht sich ein Irrsinn an den Nächsten der eigentlich nur in dieser comichaften Erzählweise zu verdauen ist. Nie war Geschichtsunterricht und das "coming of age" unterhaltsamer.
Jochens Websit/d/e
Kritik über "Eastern Promises"
Eastern Promises (gesehen im Dezember 2007) - David Cronenberg
Meine Meinung: "2 = Cool"
Eine Dokustudie über eine Ethnie in England, so würde der Film als Doktorarbeit lauten. Viel anderes wird nicht gezeigt; das Leben mit all seinen auf und ab's in Londons "Little Russia" wobei allerdings das Darstellerquartett (Viggo Mortensen, Vincent Cassel, Armin Mueller-Stahl und Naomi Watts) dafür sorgt, das einem diese alltäglichen Banalitäten (Freundschaft, Zuneigung, Macht, Vatersein, Liebe, Hass, Verrat, Familiensinn usw.) unter die Haut gehen. Alleine der Umgang mit der in diesem Milieu so normalen Gewalt, was in einer Szene als "die Welt der bösen Menschen" beschrieben wird, nimmt einem schlicht den Atem. Dazwischen reiht sich eine gleichnisshafte Szene an die nächste und die dabei entstehende sublime Spannung ist schwer wieder los zu werden nach dem der Film aus ist.
Jochens Websit/d/e
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