Sonntag, 14. Dezember 2014

The Drop


The Drop (gesehen Dezember 2014 - Off Broadway - OmdU) - Regie: - Buch: 
Meine Meinung: "1 = Muss"


Das es solche Krimis noch gibt, lässt einen im wahrsten Sinne erschrecken. Keine Autoverfolgungsjagten oder Schiessereien, einfach nur eine nicht enden wollende und sich zu immer schrägeren Nuancen aufheizende Handlung, die den Zuschauer fordert, ihn bewusst in die Irre führt und in grandioser Weise schliesslich das ganze Netz aus allen Fäden vor Augen hält.
Ein Schauspieler-Film, einer oder der Letzte mit dem grossen und wunderbaren Kollegen allen voran oder aber selbst die kleinsten Rollen ( oder ) sind akzentuiert  besetzt. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Über lange Strecken lernen wie einfach nur unsere Protagonisten kennen, erfahren  scheinbar etwas über ihre Motivationen oder wie sie zu ticken scheinen. Scheinen ist hier "Key". Paranoia macht sich breit. Die Musik wird beängstigender. Dialoge werden zu dadaesken Arragements. "Ach so", dass wird jetzt passieren. "Nein"; etwas ganz anderes nimmt plötzlich die Bühne ein. Verwirrung; okay wird es so sein; aber nein, die Geschichte nimmt den nächsten eleganten Haken.
"Hach", so muss Kino sein, spannend, überraschend, ein bisschen Grusel und ja der Zuschauer kann, soll und wird mitdenken. Bravo.


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude

Sonntag, 7. Dezember 2014

Interstellar

Interstellar (gesehen November 2014 - Cinedom) - Regie:
Meine Meinung: "1 = Muss"

Der Mensch muss oder will die Erde verlassen. In den letzten 40 Jahren haben dieses Szenario eine handvoll Filme in beeindruckender Weise umgesetzt; allen voran 2001 und zuletzt Melancholia.

Also gibt es nur eins; alle Vergleiche sinken und sich aufsaugen lassen von unglaublichen Bildern und den herzzerreissenden Umständen.

Dafür ein Bravo; nur den angepappten angloamerikanischen Schluss hätte der gute Christopher sich in der europäischen Version verkneifen können/sollen.


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude

Dienstag, 9. September 2014

Guardians of the Galaxy

Guardians of the Galaxy (gesehen September 2014 - Metropolis - VO, 3D) - Regie:
Meine Meinung: "1 = Muss"

Nee nee nee; da hatte ich mich so auf den Song "Spirit in the sky" und diese zoomige Schleife in der das Raumschiff sich einem totenkopfähnlichem Gebilde nähert, gefreut. Und was is'; nix is'.! Der Trailer-Regisseur war wohl ein andere als der des Films. Grrrr.
Die Stimmung die im Trailer schon eine ganz wunderbare Melange aus Action Film, Scifiy und den Rittern der Tafelrunde kredenzte, setzt der Film aber auf dem nächsten Zen-Level perfekt um.
5 Outcasts werden zusammengewürfelt und scheinen als Einzige in der Lage und willens zu sein, der finalen Bedrohung der Galaxie etwas entgegenzusetzen. Das klingt wie ein weiterer, beliebiger Aufguss irgendeiner Helden/Comic-geschichte oder Legende. Aber weit gefehlt.
Diese - naja - Superhelden kann man sie so nicht nennen; also diese etwas besonderen Menschen / Wesen haben sich ihren Sinn für Humor Selbstironie, Einsilbigkeit und Reflektion bewahrt und bescheren uns so einen sehr, sehr, sehr unterhaltsamen Abenteuerfilm.
Tricktechnisch auf dem neuesten Stand, besticht die Stringenz mit der das Marvel Universum als Projektionsfläche dieses Plots eingebunden wird und dem donnernden Höhepunkt eine würdige Bühne verleiht.
Und wie gesagt; in der Art wie die Protagonisten sich durch die aberwitzigsten Situation manövrieren ist einfach gutes, unterhaltsames Kino und verdammt komisch.
Alleine wenn Peter Quill (in einem Stummfilm wie "Die Nibelungen - Siegfried" von Fritz Lang; würde er einfach als "der Held" im Zwischentitel beschrieben) während  seines Jobs als Dieb, sich auf den Weg macht um einen großen Coup zu landen und es dabei aussehen lässt als wäre er der John Travolta des 22zigsten Jahrhunderts, ist schon die Kinokarten wert.
Ach so, eins hätte ich fast noch vergessen; der Soundtrack ist umwerfend kuhl.


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude

Sonntag, 6. Juli 2014

Tour du Faso

Tour du Faso (gesehen Juni 2014 - Filmpalette - Omu) - Regie:
Meine Meinung: "2 = Cool"

Seit 1987 wird die "Tour du Faso" über eine Strecke von  811 Meilen (1306 km) in 10 Tagen quer durch Burkina Faso im quasi Amateur-Modus ausgetragen (siehe Wikipedia). Es ist also ein Fahrradrennen in der Sahelzone mit bis zu 47 Grad Celsius im Schatten.
Tja; und was so passieren kann; wer da so alles mit fährt und wie und wo gefahren wird bei dieser afrikanischen Variante der Tour de France, das wird ganz unprätentiös und mit sehr viel Charme erzählt.
Wem es bis dato schwergefallen ist, sich Afrika mit all seinen Andersartigkeiten vorzustellen, der bekommt einen Crashkurs in Ökonomie, Sport und Landsleutenkunde.
Das kommt alles so unaufgeregt, entspannt und gleichzeitig engagiert rüber, das die 90 Minuten wie im Fluge vergehen. Gekämpft wird um die Plätze. Europa gegen Afrika. Technik und Erfahrung gegen Wille, Nationalismus und Understatement. Aufreger gibst insbesondere durch die Regelignoranz der Afrikaner, aber schliesslich und endlich ist es für alle ein großes Abenteuer.


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude

Dienstag, 3. Juni 2014

X-Men: Days of Future Past

X-Men: Days of Future Past (gesehen Mai 2014 im Cinedom) - Regie: Brian Singer
Meine Meinung: "2 = Cool"

Alle bis dato erschienenen X-(Wo)men Filme waren Variationen schon publizierter Comic Bücher. Dieser aber ist ein eigenständiges Abenteuer, welches natürlich alle möglichen Anschlussstücke in den existierenden Comics nutzt, sich als Film aber vollkommen von eben jenen emanzipiert und so eine ganz eigene sehr unterhaltsame, schwer vorhersehbare Dynamik entwickelt.
Wolferine ist halt Wolferine; ihn aber mal eben durch die Zeit purzeln zu lassen macht aus ihm mehr als nur einen fast unzerstörbaren Mutanten. Alle bis dato etablierten Beziehungen bekommen so einen größeren Interpretationsspielraum der dann auch den Film in Bereiche hebt, die GsD weit über dem üblichen eindimensionalen (wer ist der Bösewicht, wie kriegen wir ihn und retten so die Welt) hinauszugehen versteht.
Das dann schliesslich eine Frau zum Dreh und Angelpunkt in diesem doch normalerweise recht Testosteron getränktem Ambiente avanciert, macht den Film für die Nerd-Begleiterinnen zu einem wirklich abendfüllenden Erlebnis.
Jeder erinnert sich an die damals in Matrix zum ersten mal gezeigte 360 Szene, in der Carrie-Anne Moss als Trinity den auf sie einstürmenden Polizisten Saures gibt.
War die Szene der Hammer? Yep; war sie. Ist so was zu toppen? Hmmm, die letzten 15 Jahre haben uns meist einen 1zu1 Abklatsch oder müde Interpretationen geliefert.
Well, Singers Team hat's geschafft. Mit einer wahnsinns Dynamik, wunderbar anzuschauen und zum wegwerfen komisch, ist es eben keine blosse Zitiererei sondern eine den Film wunderbar fokussierende Bilderflut. Bravo!


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude

Sonntag, 13. April 2014

Out of the furnace

Out of the furnace (gesehen April 2014 - Off-Broadway - Omu - Regie:
Meine Meinung: "2 = Cool"

"A man gotta do, what a man gotta do".
Selbst der edelste Charakter (Christian Bale ringt mit Woody Harrelson um die von Willem Dafoe verkaufte Seele seines Bruders Casey Affleck) bricht, solange genug Schmerz über ihm ausgekippt wird.
Wenn dann alles verloren ist, bleiben nur noch atavistische Reflexe von denen die Rache oder die Vergeltung (Matthew 13:42) wohl der stärkste ist.
2 Stunden lang wird dieser Strudel immer intensiver. Es gibt kein Halten auch wenn diese Höllenfahrt im tagtägliche Leben keine großen Wellen wirft. Schliesslich können auch die lebensbejahend zwitschernden Vögel nichts mehr ändern.


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude

Mittwoch, 5. Februar 2014

Dallas Buyers Club

 
Dallas Buyers Club (gesehen Februar 2014 - Off-Broadway - Omu - Regie:
Meine Meinung: "1 = Ein muss"

Die Achziger. Um genauer zu sein das Jahr 1985. Plötzlich wird jeder hartnäckige Husten, jede länger dauernde Erkältung zu einem möglichen Fanal. Es könnte AIDS sein. Aber nein als Hete bekommt man so was nicht, das kriegen nur Schwule und Drogenabhängige.
Weit gefehlt Herrschaften; wer mit infiziertem Blut in Berührung (da gibst viele viele Möglichkeiten) kommt, hat sich angesteckt, genauso wie unser Protagonist, auch wenn er nicht weiss wo.
Ein Leuchtturm an Männlichkeit, schon in der ersten Szene vögelt er Whiskey trinkend und Kokain schnupfend 2 Frauen in Vorbereitung auf seinen nächsten Bullenritt als Cowboy.
"What a man!"
Und plötzlich heisst die Diagnose HIV postiv und es bleiben 30 Tage. Wie er diese 30 Tage angeht um dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, wie er dabei seine Weltanschauung auf den Kopf stellt, wie er mitansehen muss, wie aus seinen sogn. Freunden Angsthasen und Arschlöcher werden und die einzige Hand die sich ihm zur Hilfe reicht, das Gesicht seiner größtmöglichen Phobie trägt, dass ist eine Tour parforce, die ohne Fingerzeigen, ohne Schulmeisterliche Anwandlungen, teilweise komisch und gleichzeitig todtraurig daher kommt, dass es einem fast die Sprache verschlägt.
, hat sich mit dieser Rolle definitiv aus dem Teenyschwarm Segment herausgespielt, auch wenn das spätestens seit "The Lincoln Lawyer ", "The Paperboy ", "Mud" oder "Magic Mike " schon klar wurde. Gleiches gilt für der sich wie McConaughy zu einem Gerippe gehungert hat, um der Rolle vom Äusserlichen gerecht zu werden.
Das aber eigentlich Entscheidende ist das Spiel der beiden bzw. aller die hier vorkommen. Lange gab es nicht mehr so normal daher kommende Charaktere und Gesichter wie hier. 
"A man got to do, what a man got to do."
Also gründet er den Dallas Buyers Club (eine wahre Geschichte) in dem alle Mitglieder die für sie lebenswichtigen und von der FDA aber verbotenen oder nicht zugelassenen Substanzen bekommen, ohne sie kaufen zu müssen und sich strafbar zu machen. Alleine dieser Aspekt mit seinem menschenverachtenden Moralcodex (es sterben ja nur Menschen die nicht zu uns gehören, was soll's) ist den Film wert. Wie spielerisch dann aber so Themen wie gute bzw. nachhaltige Ernährung (hast du das Virus musst du dein Immunsysten stärken, sonst bist du hin) umgegangen wird, das ist nicht nur gute Unterhaltung sondern zeigt die Meisterschaft der Drehbuchschreiber bzw. des Regisseurs.

Wow & Bravo


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude

Only Lovers Left Alive

 
Only Lovers Left Alive (gesehen Januar 2014 - Off-Broadway - OV - Regie:
Meine Meinung: "1 = Ein muss"

Wie ist das, wenn das eigene Leben schon so um die 2-300 Jahre lang währt? Was für Karriereschritte sind verpasst worden oder haben sich als Sackgasse erwiesen. Was passiert mit einer Liebe über eine so lange Zeit. Fragen über Fragen, die uns nur noch Vampire beantworten können!

Eine diese Fragen wird mit der Erkenntnis beantwortet, als das andere sich des eigenen Werkes bemächtigen und dann damit berühmt werden, egal ob als Literat wie Shakespeare oder als Musiker wie Robert Schumann.

Aber als Vampir hat man gelernt gönnen zu können und sich im Stillen am Selbst und den eigenen Fähigkeiten (Tesla lässt grüssen) zu erfreuen. Also wäre das Leben eigentlich ganz einfach, wenn da nicht HIV, Hepatitis und andere Misslichkeiten, welche die Frischblutversorgung gefährden und so das Leben doch recht komplex werden lassen.

In diesem Szenario erzeugen Tilda Swinton (por eh, watt für ne Frau), Tom Hiddleston, John Hurt und Mia Wasikowska eine wunderbare Melange aus day-2-day Nichtigkeiten, grammatikalischen Geschliffenheiten, musikalischer Erregung und szenischem Dada.

Was für ein wunderbarer Rausreisser, der dem Leben vor der Kinotür ein vollkommen eigenes Tempo und wunderbare Intimität entgegen setzt. 2 Stunden währt dieser Traum; 120 wunderbar andersartige Minuten, wenn denn der Mut da ist sich drauf einzulassen.

Bravo


Ein Blick auf Jochens Websi(t/d)e, oder eine Mail an
Jochen F. Schude