Freitag, 13. April 2007

Kritik über "The last king of Scottland"


The last king of Scottland (gesehen im März 2007) - Kevin Macdonald
Meine Meinung: "2 = Cool"

Siebzigerjahrefilm, Biopic oder Abenteuergeschichte; zwischen allen diesen Möglichkeiten wirbelt dieser Film über Idi Amin fulminant hin und her. Als Protagonist verschlägt es einen gerade promovierten schottischen Arzt in das Uganda der 1970ziger Jahre, der dann durch einen Zufall und eine gehörige Portion Chuzpa zu Amins Leibarzt berufen wird.

Atmosphärisch sehr dicht, ohne dabei die touristische Afrikaerwartung zu bedienen wird eine Zeit und ein Ort porträtiert der eigentlich jenseits von Afrika liegen müsste, aber natürlich mitten drin ist, in einem Chaos welches aus besten Intentionen entsteht, einer Kolonialvergangenheit, die eigentlich alles gute gemeinte von vorneherin erstickt und einer charismatischen Führerfigur, die wie ein Kind nur Gutes will und nach und nach der eigenen Paranoia und Unfähigkeit erliegt und dabei mehr kaputt macht als es vorher geschaffen hat.

Forest Whitaker lässt dieses Riesenbaby lebendig werden, das einem nur beim zuschauen schon Angst und Bange wird und niemand sich wirklich vorstellen mag, wie ein "One on One" mit Amin in der Wirklichkeit abgelaufen sein möge. Das der Arzt als Zauberlehrling bald die Kontrolle über die Situation verlieren würde, ist eigentlich von vornherein klar und erweist sich als die grösste Schwäche im Drehbuch. Das es aber auch in der Lage ist eine Partysequenz wie als Drogenrausch im Garten des Präsidenten inkl. Verführungsszene in einer rock'n roll-haften Durchgeknalltheit real werden zu lassen, macht aus der obig beschriebenen Ambivalenz, grosses Kino.

Jochens Websit/d/e

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